Das aus dem Lateinischen stammende Wort "orchis" bedeutet so viel wie "schön", "kostbar" oder auch "raffiniert". Genau diese Beschreibungen treffen auf die Eigenschaft der Orchideen zu. Allein in Bayern gibt es ca. 50 verschiedene Orchideenarten. Bayern ist europaweit ein Schwerpunktgebiet für den Frauenschuh.
Für alle Orchideenarten gilt:
Gibt es im Boden eine Nährstoffeintrag, verschwinden Orchideen. Die Verbreitung der Orchidee innerhalb Europas geht auf die Schafhaltung und Weidehaltung anderer Nutztiere durch die Römer und Kelten zurück, die ihre Tiere auf Kalkmager- und Halbtrockenrasen weiden ließen.
Nestwurz
Die Nestwurz ist eine Orchidee, die kein eigenes Chlorophyll bildet. Sie bezieht ihre Nähstoffe von Bäumen.
Ragwurz
Die Ragwurz wächst auf Halbtrockenrasen. Auf der Blüte der Ragwurz ist ein Fleck zu finden, der aussieht wie ein Insekt. Eine weitere Besonderheit dieser Orchideenart ist, dass ihre Blüte meist nur durch eine bestimmte Insektenart bestäubt werden kann
Knabenkräuter
Knabenkräuter benötigen magere Feuchtwiesen. Im Raum Berchtesgadener Lande beispielsweise gibt es viele verschiedene Knabenkräuter. Meist wachsen diese aber auf beweideten Flächen. Während der Blütezeit sollte eine Beweidung der Wuchsfläche aber vermieden werden.
Sehr viele Orchideenarten wachsen auf Nasswiesen und Kalkhochmooren, wie beispielsweise die Sumpfstendelwurz oder das schwarze und das rote Kohlröschen. Auch im Wald gibt es Orchideen, wie das rote und das weiße Waldvögelein. Diese sind an trockenen und warmen Orten zu finden. Das häufige Betreten von Orchideenbeständen durch den Menschen kann zu Beschädigungen des Pilzgeflechts im Boden führen.
von Uli Knapp (zweiter Vorsitzender)
Orchideen sind etwas ganz Besonderes. Die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, bezeichnen Orchideen als "Blumen der Götter", denn nach ihrer Auffassung können solche Schönheiten nur aus Gotteshand an uns Menschen gegeben werden. Auch hier in Bayern sind die Menschen seit jeher fasziniert von diesen herrlichen Blumen. Dies ist nicht nur ihrer Schönheit und dem Formenreichtum ihrer Blüten geschuldet. Auch etwas Geheimnisvolles steckt hinter der Faszination: Orchideen können nicht einfach ausgesät werden wie andere Blumen und Pflanzen. Sie benötigen nämlich zur Vermehrung spezielle Mykorrhiza-Pilze - und jede Orchideenart benötigt hiervon eine eigene, speziell ihrem Wachstum dienende Sorte.
Achtung: Alle heimischen Orchideen stehen unter Schutz. Dies bedeutet, dass sie weder gepflückt noch ausgegraben werden dürfen. Selbst Orchideen-Samen dürfen nicht mitgenommen werden.
Unsere heimischen Orchideen spielen eine besondere Rolle im botanischen Artenschutz. Sie sind Indikatoren für unsere Natur und üben gleichzeitig durch die Pflege der Standorte eine Schutzfunktion für andere Arten aus.
Bei uns gibt es ca. 80 verschiedene Orchideenarten. Sie wachsen aufgrund ihrer verschiedenen Ansprüche in ganz unterschiedlichen Biotopen. Die überwiegenden Mehrheit der Orchideen gedeiht auf kalkhaltigen Untergründen. Nur wenige Arten wachsen auf Silikatgestein oder in moorigen Gebieten. Orchideen sind sowohl in feuchten Biotopen als auch auf trockenen Standorten, wie Kalktrockenrase zu finden. Auch in lichtreichen Wäldern sind sie zu finden.
Diese wundervolle Vielfalt konnte nur ermöglicht werden durch die Einwirkung des Menschen. Nach den Eiszeiten wurden die vorherrschenden Wälder teilweise gerodet oder es wurde Nadel- und Laubstreu als Einstreu für Ställe aus den Wäldern geholt. Auf diese Weise entstanden lichtreiche Bereiche, in denen sich Orchideen entwickeln konnten. Durch Beweidung wurden Flächen frei gehalten. Auf besonders armen (mageren) Böden entwickelten sich ideale Voraussetzungen für Orchideen.
Diese Standorte gilt es jetzt zu beschützen und zu erhalten. Orchideen reagieren nämlich sehr empfindlich auf Veränderungen in ihrem Habitat und schon ein einmaliger Eintrag von Kunstdünger in den Boden kann bereits einen kompletten Orchideen-Bestand auf Dauer vernichten.
Lasst uns auf die Vorkommen Rücksicht nehmen und sie schützen - sie werden es uns danken!
Frauenschuh
Feuchtwiese am Geroldsee
Wachholder-Magerrasen (Fränkische Schweiz)
Die hier vorgestellten Orchideen findet man meist in lichten Wäldern oder an deren Ränder, aber auch an verbuschten Standorten.
Rotes Waldvögelein (Cephalanthera rubra)
Für mich die schönste Waldorchidee. Ihren Namen hat sie aufgrund ihrer besonderen Blütenform erhalten. Die geöffnete Blüte ähnelt nämlich einem abfliegenden Vogel. Man findet das Rote Waldvögelein auf Halbtrockenrasen an Waldrändern, wo es gerne von Rehen abgefressen wird.
Weißes Waldvögelein (Cephalantera damasonium)
Diese Waldorchidee öffnet nur selten ihre Blüten und bestäubt sich selbst (autogam). Einen großen Teil ihrer Nährstoffe bezieht sie über Wurzelpilze (Mykorrhiza), sodass sie auch an sehr schattigen Stellen im Wald vorkommen kann.
Vogel-Nestwurz (Neottia nidus-avis)
Diese Orchidee hat ihren Namen von dem Wurzelstock, der aussieht, wie in Vogelnest. Die Vogel-Nestwurz zählt zu den Moderorchideen. Diese haben kein Chlorophyll und ziehen daher ihre Nährstoffe in Verbindung mit Mykorrhiza-Pilzen aus der oberen Humusschicht. Die Vogel-Nestwurz ist lebenslang auf diese Verbindung angewiesen. Dies zeigt uns, dass diese Pflanze kein Schmarotzer ist.
Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
Der Frauenschuh steht als Sinnbild für die Orchidee schlechthin. Diese Orchidee ist bei uns die Blütenpflanze mit der größten Einzelblüte. Allein die Lippe, die in der Form eines Schuhs ausgebildet ist, kann bis zu 4 cm groß werden. Diese Lippe bildet eine Kesselfalle. Waldbienen (insbesondere der Gattung Andrena), aber auch andere kleine Insekten, fallen durch die wächserne, glatte Öffnung in die Blüte. Auf dem linken Bild sieht man schön den gefensterten Teil der Blüte. Dort versuchen Insekten, die in die Blüte gefallen sind, den Schuh wieder zu verlassen. Dabei nehmen sie die Pollen des Frauenschuhs auf und tragen auf diese Weise zur Bestäubung anderer Blüten bei. Leider sind viele Frauenschuh-Bestände verschwunden, weil immer wieder ganze Pflanzen ausgegraben werden. Auch sie brauchen unseren Schutz-
Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea)
Das Purpur-Knabenkraut ist eine unserer größten Orchideen. Sie kann bis zu 90 cm hoch werden. Das Purpur-Knabenkraut kommt in lichten Buchenwäldern auf Kalk vor. Trotz seiner Größe ist es aber oft nicht leicht in Unterholz zwischen Gräsern zu entdecken. Die einzelnen Blüten sehen herrlich aus - wie kleine Männchen mit Hut.
Weiße Waldhyazinthe (Platanthera bifolia)
Früher nannte man beide Waldhyazinthen-Arten auch Kuckucksblumen, weil sie genau zu der Zeit blühen, zu der auch der Kuckuck ruft. Die heute gebräuchliche Bezeichnung Waldhyazinthe kommt von dem hyazinthen- oder auch maiglöckchenartigen Duft, den die Blüten dieser Pflanze besonders nachts ausströmen. Die Waldhyazinthe auf kalkigem Untergrund oft in lichtreichen Laub- und Nadelwäldern vor.
Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha)
Die Grünliche Waldhyazinthe kommt, genau wie ihrer Schwesternart, hauptsächlich in lichten Wäldern vor. Der Duft beider Orchideenarten lockt vor allem nachtaktive Schmetterlinge (wie Schwärmer oder Eulen) an. Nur diese Insekten haben eine Rüssel, der lang genug ist, um an den Nektar in dem langen Sporn der Blüte zu gelangen. Beim Saugvorgang bleiben auch Pollenpakete an den Schmetterlingen kleben, die diese so zu anderen Blüten transportieren. Manchmal beißen auch Hummeln Löcher in den Sporn, um auf diese Weise an die süße Leckerei zu kommen.
Vergleicht man die Nahaufnahmen der beiden Waldhyazinthenarten, so erkennt man das wichtigste Unterscheidungsmerkmal, die Anordnung der Staubblätter. Bei der Grünlichen Waldhyazinthe stehen sie weit auseinander, bei der Weißen Waldhyazinthe dagegen dicht beieinander.
Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
Das Breitblättrige Knabenkraut ist eine der ehemals häufigsten Orchideen der Feuchtgebiete. Hin und wieder findet man auch ein weiß blühendes Exemplar. Leider sind die Bestände dieser einstmals sehr häufig auftretenden Orchidee rückläufig. Dies ist vor allem Intensivierungen in der Landwirtschaft durch Trockenlegungen von Feuchtgebieten oder durch Überbauung geschuldet. In der Zwischenzeit gilt das Breitblättrige Knabenkraut als gefährdet und steht auf der Roten Liste.
Kleines Knabenkraut (Anacamptis morio)
Das Kleine Knabenkraut kommt auf frischen bis feuchten Wiesen vor. Es wird zwischen 10 cm und 20 cm hoch. Der botanische Name morio bedeutet Narr, den es aufgrund der gestreiften Innenseiten der Sepalen hat. Leider verzeichnet diese Art einen starken Rückgang, der auf Trockenlegungen, Umbruch im Ackerland und Düngung von Wiesen zurückzuführen ist. Das Kleine Knabenkraut gehört zu den stark gefährdeten Arten und ist auf der Roten Liste (2) zu finden.
Geflecktes Knabenkraut
Das Gefleckte Knabenkraut gehört zu denjenigen Orchideen, die ein saures Biotop präferieren. So finden man das Gefleckte Knabenkraut eher in anmoorigen Gebieten, vor allem im Voralpenland. Diese Orchidee ist eng verwandt mit Fuchs' Knabenkraut. Es gibt häufig Mischformen dieser Arten, die kaum zu unterscheiden sind.
Sumpf-Ständelwurz (Epipactis palustris)
Die Sumpf-Ständelwurz ist eine Orchidee, die meist richtig im Wasser steht. Auch ihr botanischer Name palustris, was so viel bedeutet wie "im Sumpf lebend", deutet darauf hin. Man findet die Sumpf-Ständelwurz in Quellmooren, Verlandungszonen, nassen Streuwiesen, aber auch in nassen Waldlichtungen, wo es wegen dem hohen Wasserstand keine Bäume mehr gibt.
Für mich ist es die schönste heimische Orchidee.
Diese Orchidee erreicht eine Größe von bis zu 50 cm. Ihre Blüte ist aufgrund ihrer beweglichen Lippe (Epichil) ideal an die bestäubenden Insekten (wie beispielsweise die Bienen) angepasst. Beim Besuch biegt sie sich nach unten, damit die Biene tiefer in die Blüte eindringen und von dort die Pollen aufnehmen kann.
Brand-Knabenkraut (Neotinea ustulata)
Das Brand-Knabenkraut ist das kleinste unserer Knabenkräuter. Die abgebildeten Exemplare sind nicht einmal 10 cm hoch. Entdeckt wurden sie auf einem Wachholder-Trockenrasen in der Fränkischen Schweiz.
Braunrote Ständelwurz (Epipactis atrorubens)
Die Braunrote Ständelwurz ist die am frühesten blühende Ständelwurz. Sie öffnet ihre Blüten ab Anfang Juni. Die Braunrote Ständelwurz wächst am liebsten auf Kalk. Man findet sie in lichten Kiefernwäldern, an lichtreichen Waldrändern und auf Kalk-Trockenrasen. Die Wuchshöhe liegt zwischen 25 cm und 60 cm. Die Blüten der Braunroten Ständelwurz riechen nach Vanille und werden vor allem von Hummeln bestäubt.
Bocks-Riemenzunge
Bei der Bocks-Riemenzunge handelt es sich um eine seltene Orchideenart, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt. Sie ist eine der stattlichsten heimischen Orchideen und wird bis zu 75 cm hoch. Besonders auffällig sind die Blüten, deren Zunge ganze 6 cm bis 7 cm lang werden kann. Die Bocks-Riemenzunge liebt Kalk und Trockenheit. Wir finden sie beispielsweise auf Muschelkalk auf alten, nicht mehr bewirtschafteten Weinbergen. Trotz ihrer Größe ist die Bocks-Riemenzunge oft nicht leicht zwischen Gräsern und Büschen zu entdecken. Als Begleitorchidee kommt häufig das als nächstes vorgestellte Helm-Knabenkraut vor.
Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)
Das Helm-Knabenkraut ist eine unserer häufiger vorkommenden Orchideenarten. Es wächst bevorzugt in Gruppen. Seinen Namen hat das Helm-Knabenkraut von dem charakteristischen Helm, der sich über die Zunge wölbt. Das Helm-Knabenkraut erreicht eine Höhe von 40 cm bis 50 cm und gedeiht auf Kalk, besonders auf Kalk-Trockenrasen oder auf Wachholderheiden.
Rosa Kugelorchis (Traunsteinera globosa)
Diese schöne, schlanke Orchidee kommt bei uns im Voralpenland und in den bayerischen Alpen vor. Sie wächst auf sonnigen, frischen Wiesen und blüht von Mitte Juni bis Ende Juli.
Pyramidenorchis (Anacamptis pyramidalis)
Die Pyramidenorchis, auch Spitzorchis oder Hundswurz genannt, wird bis zu 60 cm hoch und besiedelt trockene und warme kalkreiche Trockenrasen. Zwischen Gräsern ist sie nicht immer leicht zu entdecken. Sie blüht im Juni und Juli und ist bei uns stark gefährdet. Daher steht sie auf der Roten Liste (2).
Schwarzes Kohlröschen (Nigritella rhellicani)
Das Schwarze Kohlröschen ist mit seinen 8 cm bis 15 cm eine kleine Orchidee, die bei uns im Alpenraum vorkommt. Sie siedelt auf alpinem Magerrasen, oft auf gepflegten, durch Kühe beweideten, Flächen (Kulturfolger). Das Schwarze Kohlröschen reagiert sehr empfindlich auf den Eintrag von Stickstoff durch anorganische Dünger und verschwindet sofort. Die Bilder wurden auf dem Wank bei Garmisch-Patenkirchen aufgenommen.
Die im Folgenden beschriebenen Orchideen gehören zu der Gattung der Ophrys. Diese Orchideenarten stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und brauchen warme und trockene Standorte. Bei den Orchideen der Gattung Ophrys handelt es sich um ganz besondere Orchideen, die sich zur Bestäubung etwas Besonderes einfallen ließen: Ihre Lippen ähneln sehr den Weibchen der sie bestäubenden Insekten. Zusätzlich ahmen sie mit Pheromonen die Sexuallockstoffe der jeweiligen Insektenweibchen nach. Man spricht daher auch von Sexualtäuschblumen. Bei uns gibt es vier bzw. fünf verschiedene Arten.
Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
Die Fliegenragwurz ist eine schlanke, zwischen 15 cm und 40 cm große Orchidee, die ihren Namen von der fliegenähnlichen Form ihrer Blüten hat. Ihre bevorzugten Standorte sind Halbtrocken- oder Trockenrasen, Magerwiesen und Wacholderheiden. Sie kann aber auch feuchtere Standorte besiedeln. DIe Bestäubung der Fliegen-Ragwurz erfolgt durch mit Pheromonen angelockte Graswespenmännchen (beispielsweise die Agorytes mystaceus). Das Interessante dabei ist, dass Blüten, die schon bestäubt wurden, ihre Pheromonproduktion einstellen, damit sie nicht noch ein zweites Mal "begattet" werden und die Welpen dafür die noch nicht bestäubten Blüten anfliegen.
Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
Die Bienen-Ragwurz ist eine wundervolle Orchidee der Halbtrockenrase und Wacholderheiden. Sie wird etwa 20 cm bis 30 cm groß und blüht von Anfang Juni bis in den Juli hinein. Eine Besonderheit hebt die Bienen-Ragwurz von den anderen Ragwurzen ab: Da es in unserer Gegend keine Insekten gibt, die diese Ragwurz bestäuben können, bestäubt sie sich einfach selbst. Dies macht sie, indem sich ihre Pollinien absenken, die Narbe berühren und so die Bestäubung wahrnehmen (gut sichtbar auf dem rechten Bild). Die Bienen-Ragwurz ist die einzige Ophrys, die keine Sexualtäuschblume ist.
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Die Hummel-Ragwurz erreicht eine Höhe von 10 cm bis 30 cm und blüht im Mai und im Juni. Sie ist auf Kalk angewiesen und wächst bei uns auf Halbtrockenrasen und Wacholderheiden. Als Sexualtäuschblume ahmt die Hummel-Ragwurz die Weibchen von zwei Arten der Langhornbiene nach (der Mai- und der Juni-Langhornbiene). Die herrlichen Blüten der Hummel-Ragwurz sind breiter als die der Bienen-Ragwurz und fast schon quadratisch geformt. Die Lippe der Hummel-Ragwurz-Blüte ist mittig leicht gewölbt und die Zunge samtig behaart. Dazu hat sie ein gelbes, nach vorne zeigendes Anhängsel. Das Maul der Hummel-Ragwurz-Blüte ist sehr variabel, sodass es kaum zwei gleich aussehende Exemplare gibt. Leider gehört auch diese Orchideenart zu den stark gefährdeten und ist auf der Roten Liste (2) zu finden.
Große Spinnen-Ragwurz (Ophrys spegodes)
Die Spinnen-Ragwurz hat ihren Namen aufgrund ihrer markanten Zeichnung auf der Lippe erhalten. Diese Orchidee wird zwischen 15 cm und 40 cm hoch und wächst in Nordbayern auf Halbtrockenrasen, in Südbayern auf Heiden und Brennen - immer auf Kalk. Die Spinnen-Ragwurz hat ihre Blütezeit von April bis Mitte Juni. Sie wird von der Erzfarbenen Sandbiene (Andrena nigroaenea) bestäubt. Leider ist die Große Spinnen-Wurz bei uns sehr selten und vom Aussterben bedroht. Sie ist auf der Roten Liste (1) zu finden.
Kleine Spinnen-Ragwurz (Ophrys araneola)
Diese kleinere Unterart der Spinnen-Ragwurz zeichnet sich durch kleinere Höcker auf der Lippe der Blüte und einen gelben Rand aus. Die kleine Spinnen-Ragwurz ist eine der am frühesten blühenden Orchideen. Man kann sieht sie von Ende März bis in den Mai hinein blühen. Sie wächst häufig an steilen und steinreichen Hängen (Kalk).
Bei den hier gezeigten Orchideen handelt es sich nur um einen Bruchteil der ca. 80 verschiedenen heimischen Orchideenarten. Ich hoffe, mein Beitrag hat euch gefallen, und spornt euch an, nach ihnen zu suchen und sie zu schützen.
Euer Uli Knapp, 2. Vorsitzender der AGNA